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Natürlich dreht sich beim Hausturnier eines Islandpferdevereins viel um den Tölt, die Spezialität der Pferde aus Feuer und Eis. Aber bei unserem Turnier gab es noch mehr zu sehen – und auch die Töltprüfungen waren vielseitig.

Wie immer waren die Klassiker dabei: Reine Töltprüfungen, wo unsere Richterinnen ein wachsames Auge auf den klaren Takt hatten, und eine Viergangprüfung samt Endausscheidung, wo auch Schritt, Trab und Galopp in die Waagschale geworfen wurden. Auf eine besondere Qualität des vierten Gangs kam es beim Bierglastölt an: Nur ein wirklich gleichmäßiger, erschütterungsfreier Tölt machte es dem Reiter möglich, sein volles Glas ohne große Verluste einmal um die Ovalbahn zu tragen. Dazu musste sich das Pferd hier einhändig reiten und mühelos im Tölt halten lassen. Auch ein Klassiker.

Neu im Programm war der „Kringeltölt“. Es galt, im vierten Gang ein paar kleine Aufgaben zu erfüllen, darunter ein Slalom und eine Acht zu reiten, die mit Sägemehl vorgezeichnet war. Präzises und feines Reiten wollten die Richterinnen hier sehen. Und dann durften auch die Dreigänger mitspielen, denn beim Paarviergang konnten Zweierteams antreten und sich die geforderten Gangarten aufteilen. Hier waren auch Pferde am Start, die nicht tölten konnten, ihr Team aber mit guten Grundgangarten bereicherten – und für ein buntes Bild sorgten. Das Siegerpaar waren ein töltender Traber und ein Warmblutmix.

Am Start waren mehr als 50 Reiter und mehr als 40 Pferde, darunter neben vielen Isländern und dem Viergang-Siegerpaar auch Reitponys, ein Kaltblutmix, Shettys und ein Friese. Bunt waren auch die Prüfungen, die es unabhängig von den Gangarten noch gab. Bei zweien wurde nicht einmal aufgesessen, aber sie hatten es dennoch in sich: Pferde mussten korrekt an der Hand vorgestellt werden, sich anhalten und rückwärts oder seitwärts dirigieren lassen. Im „Gruseltrail“ warteten verschiedene Schreckgespenster auf die Pferde, sie mussten unter dem Motto „Poolparty“ ihre Nervenstärke zwischen aufgeblasenen Schwimmtieren, Poolnudeln und auf einer Plane mit Wasser beweisen.

Geschick mit einer Portion Humor war beim Teamtrail gefragt. Die Reiter mussten Bälle mit einer Harke zusammenkehren und ein Tablett mit gefüllten Wassergläsern sicher balancieren, und dann galt es noch, zwischen rohen Eiern hindurch zu reiten und zu führen. Bunte Bilder lieferte auch der Mitternachtstölt bei Flutlicht auf der mit Kerzen geschmückten Ovalbahn, wo nicht nur der schönste Tölt, sondern auch das schönste Kostüm prämiert wurde. Bunte Verkleidungen trugen auch viele Kinder in der Führzügelklasse. Drum herum boten einige Teilnehmer noch schöne Schaubilder, darunter auch die Gäste des Kalletaler Islandpferdevereins, die eine Quadrille zeigten – natürlich im Tölt.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern, Zuschauern und natürlich bei allen Helfern und Sponsoren, ohne die dieses schöne Turnier nicht möglich gewesen wäre.

Bericht: Marlen Grote